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Exponate 2023

In diesem Jahr zeigen zwei Absolventinnen der Staatlichen Fachschule Keramik in Höhr-Grenzhausen ihre Abschlussarbeiten, wie immer haben sie die Möglichkeit ihre Objekte im Keramikmuseum Westerwald der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Die Verschmelzung von Kunst und Natur ist ihr Leitthema, mit dem sie sich in sehr unterschiedlicher Art und Weise präsentieren.

 

Eröffnung: 14.07.2023 um 19.00 Uhr im Keramikmuseum

Ausstellungsdauer bis 10.09.2023

 


Tilda Yoo stammt aus Südkorea, sie hat dort bereits an der Ewha Womans University in Seoul Bildhauerei und Keramik studiert, und anschließend Zeichnen unterrichtet.
Bei einem Urlaub in Deutschland entdeckte sie die Fachschule Keramik und deren Möglichkeiten, und entschied sich für einen Umzug. Mittlerweile ist sie in Deutschland verheiratet und Mutter eines Sohnes, sie genießt als ursprünglich reiner Stadtmensch die Natur des Westerwalds, und hält die Spaziergänge mit ihrem Sohn in einem keramischen Tagebuch fest, in sogenannten „Shadowboxes“, keramische Setzkästen, die Momentaufnahmen ihres Lebens zeigen. Als Mutter eines Kindes hat Tilda eine besondere Perspektive auf die Welt um sie herum, gemeinsam mit ihrem Kind erkundet sie die Natur, gemeinsam betrachten sie jedes Detail mit Staunen…
Beim Übertrag in die keramische Welt arbeitet Tilda mit einem Umdruckverfahren, feine Blätter und Zweige werden modelliert und anschließend mit feinsten Texturen in Porzellan oder Glasur nuanciert. Gleichzeitig erfolgt eine Abstraktion, so dass die Kästen nicht nur bloße Wiedergabe der Natur sind, sondern kreative Ausdrucksform ihrer Empfindungen.


Laura Bouyer kommt aus der südlichen Vendée in Frankreich und studierte mehrere Jahre lang Literatur und Fremdsprachen, bevor sie 2017 das Lycée Professionnel de la Ceramique Henry Moisand in Longchamp besuchte. Sie machte ihren ersten Abschluss als Designerin für Keramikkunst und -industrie. Während eines Studienpraktikums entdeckte sie die Fachschule Keramik in Höhr-Grenzhausen und beschloss, in Deutschland eine Weiterbildung zu absolvieren, die sie vor 4 Jahren begann und die jetzt in ihrem Abschlussprojekt mündet, bei dem um Berglandschaften geht, die auf schlichten, aufgebauten Gefäßen dargestellt sind. Durch die Wulsttechnik und die Verwendung von verschiedenen Steinzeugmassen und Porzellan ergibt sich eine Schichtung von Farbnuancen, die in ihrem Zusammenspiel an weite Berglandschaften und Bergketten erinnern.
Mit Porzellan-Inlays in die fertig gebauten Formen werden Wolkenformationen  und der Horizont im Gebirge mit seinen schnellen Wetterumschwüngen nachempfunden.
Auch hier fließen ihre Erlebnisse ein: „Während eine Reise in Nepal, sah ich wochenlang keine Berge, bis eines Tages die Wolken aufrissen und sie einen acht Kilometer hohen Berg sehen konnte. Was für ein seltsames Gefühl….in der Vendée ist die Kalksteinebene von landwirtschaftlichen Kulturen durchzogen, in Nepal ist die Ebene eine absolute Ausnahme.

Die Berge waren Lauras erste Inspirationsquelle,  mittlerweile entdeckt sie die Gebirge in Europa, hält sie mit ihrer Kamera fest, und nutzt diese Eindrücke für ihre Arbeiten.